wolfgang g. farin

...maler und poet im taunus...

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© wolfgang g. farin
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...Katzenklänge


He, du kleines Katerlein,
liegst dort auf der Fensterbank
weltvergessen und verträumt...
Hinter halbverschloss´nen Lidern
glimmt verschlafen Langeweile,
wissend, daß sie nichts versäumt!
Denn für dich gibt´s keinen Zwang,
kein Befehl und keine Hektik;
du bestimmtst des Lebens Gang,
schnurrst mit eig´nem Katzenklang
ohne Falsch und Dialektik!
w.f



Hoch hinaus...
Kater Murr liegt wie zur Rast,
und er atmet kaum,
eingekrallt in einen Ast,
auf einem hohen Baum;
ein Vöglein lockte ihn da rauf,
es sang so keck und munter,
ganz leicht sprang Murr den Stamm hinauf,
jetzt kommt er nicht mehr runter!
w.f

Sica pflegt sich ihre Pfoten
mit Geduld und intensiv;
Sauberkeit ist stets geboten,
fühlt sie einfach instinktiv!-
Wenn sie auch in ihrem Leben
niemals fing ´ne richt´ge Maus;
Krallen muß man Schärfe geben,
und es sieht auch besser aus!
w.f.



Murr bemaunzt Freund Kasimir:
Komm, heut Abend wollen wir,
leis und listig wie Apatschen,
uns paar kleine Mäuse klatschen!
Doch der miaut verzagt zurück:
Dann man los, ich wünsch Dir Glück!
Ich habe dazu keine Lust
und spüre allgemeinen Frust!
Die ganze Mäusefängerei
ist doch ein fades Einerlei!
Für ein erfülltes Katzenleben
muß es doch noch was andres geben!?!-
Resigniert rollt er sich ein,
überdenkt das ganze Sein
im gesamten Für und Wider,
öffnet langsam dann die Lider
und sagt plötzlich richtig fit:
Ach, was soll´s, ich komme mit!
w.f.

So manches Schnurrhaar hat er schon verloren
und langsam wird das schwarze Fell nun grau,
und was er all den kleinen Katzen hat geschworen,
das weiß er heute nicht mehr so genau.
Doch wenn der Mond durch die Antennen klettert
und mit den langen Schatten spielt,
die weißen Wände silbergrau beblättert,
erinnert Felix gern, was er gefühlt,
als sonderbare Töne durch die Nacht geklungen
wie von verwunschnen Klarinetten,
wie er mit Dodo ein Duett gesungen,
als wenn sie Gräten quer im Halse hätten.
Und wie ihr Seidenfell sich sträubte,
aus ihren Augen grüne Blitze schossen,
wie beide Leidenschaft betäubte,
und sie das ganze Katzenglück genossen.
Er wischt sich mit der Pfote durch den Bart,
rollt sich genüßlich ein auf seinem Kissen,
schnurrt träumerisch nach alter Katzenart,
und mehr müßt ihr von ihm nicht wissen.
w.f.